Alle Hände voll

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Gestern zerrte mich Marie in einen Drogeriemarkt. Sie wollte sich unbedingt eine Handcreme kaufen. Das ist ja an sich nichts Schlimmes, aber leider wollte sie auch von mir beraten werden. Argumente wie: „Ich bin aber ein Mann!“ galten dabei leider nicht.

Ich war noch am Rätseln, wieso das Handcremeregal direkt neben dem Fußcremeregal stand (Diese Körperteile sind doch recht weit von einander entfernt, gehört da nicht eigentlich eine „Bauchcreme“ dazwischen?), da wurde mir auch schon ein Daumen, der mit „Love explosion“ eingeschmiert war, direkt unter die Nase gehalten. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Liebe bei einem solchen Geruch explodiert und riet zu etwas anderem.

Marie war von der Vielfalt etwas überfordert. Warum sollte man sich Granatapfel oder Sanddorn auf die Finger reiben? Würde man davon nicht nur Hunger bekommen?
Und auch eine Creme für norwegische Fischer, die scheinbar mal kurz zwischen dem Ausnehmen zweier Lachse damit ihre Hände pflegen, kam uns befremdlich vor.

Dann bat mich Marie darum, etwas aus der Musterpackung von „Olive mit Irgendwas“ auf ihrem Handrücken zu platzieren. Da ich dachte „Viel hilft viel“ musste sie sich allerdings danach die Hände mit einem Taschentuch abtrocknen und meine Hände mussten zu Versuchszwecken herhalten.
Sie rochen danach ziemlich nach Kaugummi.

Am Ende entschied sie sich für eine recht geruchsneutrale Paste MIT Urea (Wir hatten keine Ahnung, was das ist, aber es klang super) und OHNE Parabine (Wir hatten ebenfalls keine Ahnung, was das ist, aber es klang böse).

Danach machten wir zum Glück etwas Sinnvolles und schauten uns im benachbarten Zoofachgeschäft Zwerggarnelen an.

Eine Antwort »

  1. Als Blumenfee bin ich ja quasi voll die Handcreme-Expertin:
    Die Änlichkeit des Wortes „Urea“ zu „Urin“ kommt übrigens nicht von ungefähr…
    (Aber keine Angst: Marie cremt sich jetzt nicht mit Pipi sondern mit Harnstoff ein!)
    Ich hätte übrigens bei Handpflege spontan an einen Werbespot aus meiner Kindheit gedacht:
    Die geplagte Hausfrau klagt bei der Kosmetikerin ihres Vertrauens über raue Finger:
    „Tilly, meine Hände!“
    Und was macht die Fachfrau? Sie drückt die Hände in Geschirrspülmittel! Natürlich nicht in irgendeines, sondern in das gute P.!
    (Fachfrau:“Sie baden gerade Ihre Hände drin!“ Hausfrau in Panik:“In Geschirrspülmittel???“
    Fachfrau beruhigend:“Neeein, in P.! Das pflegt die Hände schon beim Spülen! Tests mit Hausärzten haben das bewiesen!“)
    Und da wir ja alle mediengläubig sind:
    Kannste mir ruhig glauben, hab ich aus’m Fernsehen!
    Fazit: Statt eine Handcreme zu benutzen könnte Marie auch einfach öfter mal den Abwasch machen-mit dem guten P. natürlich!
    Die ganze Familie würde sich freuen und Marie hätte die schönsten Samthände der Welt!
    Hoffentlich erfährt Marie nie, wer ihr gerade den Spüldienst für die nächsten sieben Jahre angelacht hat…

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