Archiv der Kategorie: Familie

Teenager des Tages

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Hilfe!
Die Sommerferien haben begonnen und die Pubertät bricht jetzt auch bei Marie durch. Derzeit können wir regelmäßig den Titel „Teenager des Tages“ vergeben. Und das ist kein Ehrentitel…..

Nachruf und Dank an Harry Rowohlt

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Harry Rowohlt ist tot.
Irgendwie trifft uns das, denn Harry Rowohlt war vor ca. acht Jahren der Retter unserer Nerven.
Früher hatten wir keine Ipods oder Mp3player oder Kassettenrecorder mit Kopfhörern, welche die Kinder auf dem Rücksitz bei längeren Autofahrten nutzen konnten.So wurde vorne in das Auto-Radio eine CD eingeschoben und wir wurden die Fahrt über mit Störgeräuschen wie „Hüh, Amadeus!“,“Hex Hex!“, „Törööööh!“ oder dem Geschrammel diverser Kinderliedermacher belästigt.Irgendwann wurde man dadurch so wahnsinnig, dass man einen sprechenden Elefanten hätte verspeisen können.

Die Rettung war Harry Rowohlt. Der übersetzte nicht nur das Buch „Pu der Bär“ von A.A. Milne extrem gut, er sprach auch auf unnachahmliche Art eine Hörbuchfassung ein, die auf 6 CDs aufgeteilt war.
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Das Buch handelt von einer Bande Stofftiere, die in einem Wald hausen und sich merkwürdige Gedanken machen. Gerade für diese merkwürdigen Gedanken liebt man den Autor und den Übersetzer. Die Eule gilt als intellektuell, weil sie „Rhododendron“ buchstabieren kann, der Esel hat die übelste aller Launen, das Ferkel kein Selbstbewusstsein und zentrale Figur ist ein „Bär von geringem Verstand“.

In unserer Familie hat sich über die Jahre vor allem ein Zitat gehalten:

Als Ferkel und Puh durch den Wald spazieren, glauben sie auf einem Baum ein wildes Tier zu entdecken. Pu erklärt Ferkel, dass dies ein Jagular sei. Jagulare seien extrem gefährliche „Fallenlasser“. Ferkel schaut noch einmal hin und sagt mit piepsiger Stimme: „Ich dachte immer, Jagulare wären kleiner“. Und Pu antwortet mit der ihm eigenen Weisheit: „Die Großen nicht.“

Dieses Zitat kann man auf alle Lebenslagen anwenden und wir tun dies bis heute:
Ich dachte, die Erdbeeren würden gut schmecken!“ „Die Ekligen nicht!“
Sind die Menschen etwa alle bescheuert?“ „Die Schlauen nicht!

Danke Harry Rowohlt.
Auch dafür.

die Feier

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Es ist vorbei….

Die Möbel sind wieder an ihrem Platz, der Wohnzimmertisch ist nicht mehr voller Geschenkpapier und Karten, der Hauswirtschaftsraum ist nicht mehr vollgestellt mit Getränkekisten, die Kinder schlafen wieder in ihren Zimmern und das ganze Essen ist aus dem Haus.

Hansi wurde konfirmiert!

Es war schön, es war feierlich und es war ein großer Schritt in diesem jungen Leben. Kirchlich gesehen gehört sie jetzt zu den Großen und hat dies sichtlich genossen.

Auch wenn die hochhackigen Schuhe (Toc Toc Toc) nach knapp zwei Stunden ausgezogen wurden und den Rest des Tages in einer dunklen Ecke verbrachten. Waren wohl doch nicht so bequem….;)

Außerdem hat mein Bruder mein Sakko mitgenommen und mir seins dagelassen. Und irgendwie haben wir das Gefühl, an zwei Tagen genug Fleisch für diesen und nächsten Monat gegessen zu haben.
Aber alle Gäste waren gut drauf und feierten Hansi. Viele haben an sie gedacht und ihr geschrieben.
Es kam sogar eine Karte von Günther dem Pferd.

Jetzt haben wir ein paar Jahre Pause.

Dann ist Marie dran.
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Osterhansi

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Gestern brachte uns Hansi nachträglich einen Ostergruß:

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Wow!
Wir können nicht alles falsch gemacht haben.

(Sie fragte mich, welche Vase sie nehmen sollte. Ich sagte: „Ist egal. Welche du auch immer nimmst, Mama wird mitleidig lächeln und sie austauschen.“ Natürlich hat meine Frau das dann nicht getan. Das macht sie nur bei mir.)

Bevormundung durch Küchengeräte

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Gestern hatte ich eine Diskussion mit unserem neuen Herd. Während der Essenszubereitung berührte ich zufällig das Kochfeld an den falschen Stellen und sofort begann das Ding vorwurfsvoll zu blinken und nervtötend zu piepsen. Es war, als wolle das Gerät mir mitteilen, wie inkompetent ich bei seiner Bedienung sei und dass ich doch bitte die Gebrauchsanleitung erst einmal gründlich durchlesen sollte.

Erschüttert stellte ich fest: “Jetzt sind die Küchengeräte schon so modern, dass man von ihnen ausgeschimpft wird.“
Hansi, die ruhig am Tisch saß und sich einen Tomatensalat zubereitete, blickte kurz auf und erwiderte: „Das ist doch gut, dann braucht man die Frauen gar nicht mehr dafür.“

Schöne neue Welt. Nicht nur das Kochen, auch das Runterputzen des Ehemanns wird heute elektrisch geregelt.

Danke, liebes Kind, für dein Verständnis.
Manchmal fühle ich mich so alleine……

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(Auf der anderen Seite gibt es Küchengeräte, die extreme Zuwendung brauchen. Wir besaßen mal einen Kaffeevollautomaten namens Robert, der sich verhielt wie ein Kleinkind. Ständig gab er Kommentare wie „Ich habe Hunger!“ (Bohnen nachfüllen), „lch habe Durst!“ (Wasser nachfüllen) oder „Ich habe mich voll gemacht!“ (Kaffeesatz entfernen) von sich. Zum Glück hat er jetzt über ein Internet-Kleinanzeigenportal eine andere Familie gefunden, die er nerven kann.)

Milchsee

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Teenager neigen nicht unbedingt dazu, die Schuld bei sich selbst zu suchen, wenn sie etwas falsch läuft. Allerdings sind sie da in bester Gesellschaft, wenn man sich mal die Aussagen gewisser Politiker oder Manager größerer Unternehmen in den Nachrichten anhört.

Ein schönes Beispiel gab uns Hansi heute morgen am Frühstückstisch:

Sie goss sich ein Glas Milch ein, traf dabei leider den Rand des Glases und es entstand ein Milchsee auf dem Tisch.
Erschüttert sah sie diesen an und fragte: “Hat das Glas ein Loch?“

Gurke mit Inhalt

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Hansi war krank. So durfte sie am nächsten Tag zu Hause bleiben.

Das Problem war, dass es ihr dann deutlich besser ging und ihr langweilig wurde. So machte sie erstmal ihren Job und räumte die Spülmaschine aus.

Dann war ihr immer noch langweilig und sie räumte das dreckige Geschirr in die Spülmaschine.

Die Langeweile hörte nicht auf und sie begann, den Rest der Küche aufzuräumen. (Warum sie diese Phase nicht ausgenutzt hat um ihr Zimmer aufzuräumen oder Englisch-Vokabeln zu lernen weiß ich allerdings nicht.)(Aber wer will sich beschweren? Welcher Teenager räumt schon bei Langeweile die Küche auf?)

Danach beschloss sie, Essen zu machen.

In einer herumliegenden Zeitschrift ihrer Mutter entdeckte sie ein Rezept für gefüllte Paprika.

Hansi beschloss, dies anzurichten, hatte aber den größten Teil der Zutaten nicht da.

Als ich nach Hause kam, hatte Hansi Gurken ausgehöhlt, Paprika, Möhren und Käse (?) kleingeschnitten und alles in kleine Schüsselchen getan, welche feinsäuberlichst mit Frischhaltefolie überzogen waren.

Wir aßen dies dann zusammen mit Pfannkuchen.

Die gefüllten Gurken waren relativ trocken, aber wir hatten Spaß beim Essen. Vor allem als wir Marie heimlich ein Möhrenstückchen in ihren gerollten Pfannkuchen schoben.

Trotzdem war ich froh, dass Hansi am nächsten Tag wieder in die Schule ging.

Roboter statt Hansi

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Neulich regten meine Töchter und ich uns auf, dass wir meine Frau zwei Wochen nicht auf dem Handy erreichen konnten. Das Problem war: Irgendein Bösewicht hatte ihr Handy auf lautlos gestellt und sie hatte keine Ahnung, wie man dies rückgängig machen konnte.
Augenrollend wegen soviel technischem Unverständnis stellte Hansi das Ding in wenigen Sekunden richtig ein.
Meine Frau und ich kamen uns dabei richtig alt vor.

Wie wird es sein, wenn wir noch älter und gebrechlich sind und nicht mehr alleine klar kommen?
Als Hansi noch in der Grundschule war, sagte sie, dass nie ausziehen würde und wir sie bitte bitte immer zu Hause wohnen lassen müssten.

Toll, dachten wir, was für eine billige Pflegekraft!

Seit zwei Jahren überlegt dieses ehemals so anhängliche Kind allerdings, wie es denn seine erste Wohnung einrichten würde, was sie davon alles von zu Hause mitnehmen könnte und wann ihr Geld endlich dafür reichen wird.
Und wir? Nein, Hansi hat uns nicht vergessen. Von dem Plan eine Altenpflegerin für uns einzustellen ist sie auch ab.

Wir bekommen dann einen Pflegeroboter.

Grundsätzlich ist das ja eine gute Idee. Aber was machen wir, wenn wir das Ding aus Versehen lautlos gestellt haben und nicht mehr hören?
Ich hoffe Hansi kommt regelmäßig vorbei und erledigt solche Probleme augenrollend in wenigen Sekunden.

FLAUSCHIG!

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Hansi liebt Decken. Vor allem Fleece-Decken.
Regelmäßig, wenn sie so ein Ding auch nur mit ihrer Fingerspitze berührt, ruft sie „FLAUSCHIG!“

Decken sind auch scheinbar Dinge, von denen man als Teenager nie genug haben kann. Und Fleecedecken sind in der Höhle der Hansi ja auch sehr universell einsetzbar: Als Tischdecke, als Tagesdecke auf dem Bett, als Abdeckung von aufgetürmten Haufen, welche die Eltern sonst zu einem „Du musst aber mal wieder aufräumen“ verleiten könnten, als Kuschelersatz für Stofftiere, die man ja nicht mehr süß finden darf….und als Kleidung.

Kleidung scheint überhaupt der Haupteinsatzzweck einer Fleecedecke zu sein. An Sonntagen entfällt das lästige Anziehen, wenn man sich einfach eine Fleecedecke über den Kopf zieht und damit den ganzen Tag durch das Haus läuft. Das erinnert dann an einen plüschigen Beduinen oder an diese kleinen Star-Wars-Zwerge, die durch die Wüste fahren und Roboter klauen.

Alternativ kann eine Fleece-Decke auch als Toga getragen werden. So kann man sich schon am sonntäglichen Frühstückstisch wie im römischen Senat vorkommen. Senatorin Hansi deklamiert dann: „Meine Beine sind kalt.“ Gegenargumente, die das Tragen von Hosen beinhalten, werden einfach ignoriert.

Als dritte Möglichkeit kann die Fleecedecke auch zu einem schicken Rock gebunden werden. Achtet man beim Binden nicht auf Genauigkeit, kann dies zu einem Sturz im Hausflur führen.
Tipp: Ein Lachen seitens der Eltern ist dann nicht erwünscht.

Hansi hat zu Weihnachten eine neue Fleecedecke bekommen.
Das Geld für die anderen Geschenke hätten wir uns sparen können.