Archiv der Kategorie: virtuelle Welt

Schöne smarte Welt

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Ich habe jetzt auch ein Smartphone.
Das hat den großen Vorteil, dass ich meine drei Damen auch mal erreiche. Das war mit klassischem Anrufen („Hab ich nicht gehört“) oder SMS („Voll veraltet, da achte ICH doch nicht drauf!“) nicht mehr möglich. Auch wenn die NSA jetzt alles mitbekommt: Wir schicken wir lauter sinnlose Botschaften, Bilder und Smileys hin und her. Auch Freunde und Kollegen haben jetzt einen neuen Adressaten für diese merkwürdigen Filmchen.
Zum Glück hat mir noch keiner einen dieser hässlichen Schlumpf-Clips geschickt.
Und ich mache genau das, was ich dabei immer wollte: Selber Blödsinn kreieren und verschicken.
Ein von Hansi gemachtes sommerliches Foto von Günther und ein Model von der benachbarten Kuhweide halfen mir dabei:
günther platt
kuh platt spruch
Was die NSA wohl darüber denkt?

Hansi schlägt Hansi

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Hansi hat Freunden in ihrer Klasse von diesem Blog erzählt, so dass es ab und an von ihnen gelesen wird.
Wenn Hansis Freunde diese Seite über Google suchen wollten, gaben sie „Hansi live“ in die Suchmaschine ein und fragten sich daraufhin: „Wer oder was in aller Welt ist Hansi Hinterseer?“
Hinweise auf dessen Live-Konzerte tauchten nämlich auf der kompletten ersten Seite der Suchanfrage auf.

Es tut mir natürlich leid, dass ich auf diese Art vielen Jugendlichen das Grauen der Volksmusik nähergebracht habe.

Aber damit ist es vorbei!
Hier ist der Beweis:
hansi google

Wir haben den jodelnden Skifahrer aus Kitzbühl von der Spitze gedrängt und bei Tante Google Platz 1 erobert!

Genießen wir den Augenblick.

Zumindest, bis im Sommer die ganzen Open-Air-Jodel-Schunkel-Tralalala-live-Konzerte losgehen.
Dann sehe ich schwarz für uns……

Zombie-Schnulzen

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Kinder sollten viel lesen. Auch wenn sie älter sind und ein Handy besitzen.
Hansi liest ja gerne, nur wenn sie ein Buch beendet hat, hängt sie sich an ihr Smartphone und würde sicher auch für den Rest der Ewigkeit daran bleiben, wenn man ihr kein neues Buch hinlegt.
Also was fragt man als guter Vater?

„Kann ich dir was aus der Bücherei mitbringen?“
„Ja“
„Was denn?“
„So’n paar Schnulzen halt.“

Dann stand ich da also in der Bücherei am Regal für „junge Erwachsene“ („pubertierende Teenager“ darf man da wohl nicht ranschreiben) und durchsuchte den Buchbestand.
Romane mit Vampiren, Romane mit Werwölfen, ein ganzes Regalbrett mit „Time travel“-Büchern, noch mehr Romane mit Vampiren, Liebesromane, Romane mit Zombies, Liebesromane mit Vampiren …..
Ich griff mir eines der Werwolfbücher, las den Klappentext und stellte es schnell zurück, da ich allein davon sicherlich zwei Wochen schlecht träumen würde.
Von dem „Horror“-Regalbrett ließ ich danach lieber gleich die Finger.
In den „Timetravel“-Romanen schienen meist Teenager-Mädchen in eine Epoche zu reisen, in der sie Rüschen tragen und sich in einen jungen Adeligen verlieben durften.
Der ideale Teenager-Roman dürfte also eine Liebes-Schnulze mit zeitreisenden Zombies sein.

Am Ende brachte ich Hansi zwei Schnulzen und ein Buch mit, wo der Klappentext so doof war, dass er schon wieder gut ist:
Ein Mädchen hält Diät, verliebt sich, verschluckt sich an einem Gummibärchen, stirbt und läuft als Geist weiter ihrem Traumprinzen hinterher.
Hansi hat es natürlich zuerst gelesen.
image

Todsünde

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Für einen Teenager mag es schlimm sein, wenn er bei 30 cm Neuschnee nicht mit seinen Segeltuchturnschuhen auf die Straße gehen soll, sondern von seinen Eltern genötigt wird, eine wasserabweisendere Fußbekleidung zu tragen. Aber eine Todsünde ist es nicht. Hier äußern Freunde sicherlich Verständnis für überbehütende Eltern. Die Todsünde des heutigen Teenagers ist das Telefonieren. Damit meine ich nicht Sprachnachrichten verschicken, sondern richtig jemanden anzurufen und sozusagen in Echtzeit mit ihm zu reden.
Für Hansi ist das so steinzeitmäßig wie Kühe mit der Hand zu melken. Sollte man als Teenager einmal einen echten Anruf mit seinem Handy machen, ist man bei seinen Kumpeln sowas von unten durch.
Man stelle sich vor, die wichtigsten Akteure auf der politischen Weltbühne, Herr Obama und Herr Putin, wären Teenager und würden auf diese Weise kommunizieren:

(Washington)
Obama:
„Mama, da ist ein Papier aus dem Telefon gekommen!“
Mutter Obama:
„Barrack, das ist ein Fax. Die Leute von der CIA haben es dir geschickt. Lies es bitte sofort durch!“
Obama:
„Was? Da wurde ein Atom-U-Boot in der Beringstraße gesichtet? Das sind bestimmt die Russen. Ich schreibe sofort Wladimir auf WhatsApp, dass das so nicht geht!“
Mutter Obama:
„Ruf doch lieber an, das ist wichtig…“
Obama:
„Quatsch, was soll der dann von mir denken? Ich rufe lieber Alarmstufe Rot aus“

(Sibirien)
Mutter Putin: 
„Der KGB hat ein U-Boot in der Beringstraße gesichtet…“
Putin:  
„Und ich hab hier draußen keinen Handy-Empfang. Wie soll ich das mit Barrack klären?“
Mutter Putin:
„Ruf doch auf Festnetz an, das ist wichtig…“
Putin:  
„Festnetz? Ich mach mich doch nicht zum Affen. Was parkt der sein U-Boot vor meiner Küste, wenn ich nicht über WhatsApp zu erreichen bin. Ich rufe lieber Alarmstufe Rot aus.“

3 Stunden später
(Washington)
Obama: 
„Du Mama, der Wladimir hat noch nicht einmal meine Nachricht empfangen.“
Mutter Obama:
„RUF DOCH EINFACH AN!“
Obama: 
„Och nööööö…“

(Sibirien)
Putin:
„Du Mama, ich hab immer noch keinen Empfang.“
Mutter Putin:
„RUF DOCH EINFACH AN!“
Putin:
„Och nööööö…“

Und schon wären wir am Rande eines ernsten internationalen Zwischenfalls.
Seien wir dankbar, dass die Lenker dieser Staaten dem Teenageralter entwachsen sind und durchaus ein Telefon (sogar manchmal eins mit Schnur!) benutzen können.